Landwirtschaft bietet Informationen mit Herz

L P D –   Bauernhöfe
ohne Tiere sind für viele Verbraucher keine richtige Landwirtschaft.
Gleichzeitig aber sehen sich Tierhalter immer wieder durch pauschale Äußerungen
wie „Massentierhaltung“ verunglimpft. Landvolkpräsident Werner Hilse ruft zu mehr
Sachlichkeit auf, um diesen Zwiespalt aufzulösen. Er appelliert gerade auch an
kritische Verbraucher, nicht allein auf Informationen aus zweiter Hand zu
vertrauen, sondern sich selbst in Tierhaltungsbetrieben umzusehen. Sie sollten
die vielfältigen Angebote der Landwirtschaft zum Dialog und zum
Gedankenaustausch nutzen. Tage des offenen Hofes seien dafür ebenso geeignet
wie Gespräche mit Direktvermarktern. Viele Landwirte böten zudem Schulen die
Möglichkeit, Unterrichtseinheiten als „grünes Klassenzimmer“ zu gestalten. Hier
könnten sich Verbraucher fachlich fundiert informieren und zugleich erfahren,
dass Niedersachsens Landwirte ihre Arbeit mit Verantwortung für Tier und Natur
ausüben. „Unsere Bauern üben ihren Beruf mit Sachkenntnis und Herzblut aus, direkt
auf dem Bauernhof können sich unsere Mitbürger davon selbst überzeugen“,
versichert Hilse.

Er weist in diesem Zusammenhang auf die stetige Umsetzung neuer
wissenschaftlicher Erkenntnisse hin, die in jüngster Vergangenheit insbesondere
dem Wohl der Nutztiere einen bevorzugten Stellenwert einräumen. Die in der
Öffentlichkeit viel zu häufig geschmähten neuen Ställe könnten aus dem
Blickwinkel der Wissenschaft dagegen als echter Fortschritt bezeichnet werden.
„Der romantische Blick zurück auf die alten schlecht gelüfteten Koben, in denen
Tiere angebunden werden mussten, darf das vorurteilsfreie Interesse an moderner
Tierhaltung nicht ausschalten“, sagt Hilse. Die Zahl der gehaltenen Tiere auf
dem einzelnen Hof dagegen sei als Maßstab für Tierschutz ungeeignet. Moderne
Boxenlaufställe für Milchkühe seien ebenso ein Fortschritt wie die
Gruppenhaltung bei Sauen. Die Verbraucher könnten diese Entwicklung
unterstützen, wenn ihnen der Tierschutz nicht nur wichtig, sondern auch etwas
wert sei. (LPD 4/2013)