L P D – Auf landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten und leben Menschen eng zusammen. Die große Nähe kann Stress und Streit verursachen oder zu großer Sprachlosigkeit führen. Hilfe zur Lösung solcher Konflikte können Mediationsverfahren leisten. Das Landvolk Niedersachsen bietet seinen Mitgliedern und anderen Interessenten im ländlichen Raum die erfahrene Unterstützung ausgebildeter Mediatoren an. Landwirtschaftliche Familien schätzen den „Stallgeruch“ dieser Mediatoren, weil sie die Familien- und Generationenkonflikte auf den Höfen kennen. Sie können auch das Konfliktpotenzial mit Dritten besser einordnen und die Streitenden behutsam an eine Lösung heranführen.
Wesentliches Kennzeichen der Mediation ist die Freiwilligkeit und der Wille, gemeinsam zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Der Mediator unterstützt die Konfliktparteien und moderiert ihren eigenständigen Weg zur Beilegung des Streites. Im Laufe des Mediationsverfahrens macht er sich damit quasi überflüssig. Die Mediation basiert auf speziellen Techniken im Umgang mit Konflikten zwischen zwei oder mehr Beteiligten. Sie unterliegt strikter Vertraulichkeit, gleichwohl schätzen Betroffene eventuell eine anonyme Hilfe fernab ihres eigenen Wohnortes. Die 16 bisher für das Landvolk aktiven Mediatoren haben mit dem neuen Angebot bisher ausgesprochen gute Erfahrungen sammeln können. Insbesondere bei Generationenkonflikten im Zuge der Hofübernahme wird die Mediation genutzt. Dank der erfahrenen Moderatoren öffnen sich Streitparteien den gegenseitigen Argumenten und entdecken wieder Gemeinsamkeiten. Allerdings kann auch der Fall eintreten, dass sich eine Partei verabschiedet. Erfolgreiche Mediationsverfahren dagegen schließen mit einer konkreten Vereinbarung ab. Sie kennen weder Ankläger und Angeklagten oder Richter noch die Frage nach Schuld oder Sühne.
Eine Mediation läuft in mehreren Schritten ab und benötigt je nach Art des Konfliktes mehr oder weniger viel Zeit. Zunächst werden die Probleme losgelöst von den beteiligten Personen erörtert. Der Mediator lenkt den Blick auf gemeinsame Interessen. Im Gespräch bieten sich idealerweise mehrere Lösungswege an. Auf jeden Fall müssen alle Beteiligten abschließend hinter den gemeinsam getroffenen Entscheidungen stehen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie sich wieder in die Augen sehen und die Hand reichen können.
Eine Liste der Mediatoren, die sich beim Landvolk anbieten, finden Sie hier ……
(LPD 62/2013)