Milchbauern legen Quote bereits zu den Akten

L P D – Deutschlands Milcherzeuger müssen für das Milchquotenjahr
2012/13 (1. April bis 31. März) offensichtlich keine unangenehmen
Rechnungen befürchten. Der Landvolk-Pressedienst verweist auf
Hochrechnungen von ZMB und AMI, danach haben die Milch-vieh haltenden
Betriebe die ihnen von der EU zugewiesene Quotenerhöhung offenbar nur
knapp ausgenutzt. Mit dem Ausstieg aus der Mengenregulierung hatte die
EU eine schritt-weise Erhöhung der Milchmengen vorgesehen, im aktuellen
Abrechnungszeitraum war die Quote gegenüber dem Vorjahr nochmals um ein
Prozent erhöht worden. Nach den aktuellen Abrechnungen haben die
Milcherzeuger nun das Quotenlimit mit 99,8 Prozent der Anlieferungsmenge
leicht unterschritten und nahezu eine Punktlandung hingelegt. Die
zusätzliche Menge wurde offensichtlich kaum noch benötigt. Leichte
Verschiebungen sind nach den bislang nur auf Hochrechnungen basierenden
Angaben allerdings noch möglich. Damit liegen die deutschen
Milcherzeuger im EU-Trend, mehr Milch wurde in osteuropäischen Ländern
erzeugt, ein Minus gab es dagegen unter anderem in Frankreich, Irland
und dem Vereinigten Königreich. Über dem Quotenlimit sollen die
Milchviehhalter in Österreich und Dänemark, eventuell auch in Polen
liegen.

Die meisten niedersächsischen Milcherzeuger haben die
Quotenregelung gedanklich bereits zu den Akten gelegt. Nach den
Ergebnissen der jüngsten Milchbörse haben die Quoten für die Landwirte
ihren Wert verloren, zumindest sind die Milchviehhalter nicht mehr
bereit, dafür viel Geld auszugeben. Das Kilogramm Milch wurde bei der
April-Börse für einen Betrag von einem Cent gehandelt. Diese
Einschätzung bestätigt eine Befragung des Deutschen Milchkontors (DMK)
unter seinen Mitgliedern. Deutschlands größte Molkerei hatte die
Kaufabsichten zum Börsentermin im April erfragt. Nur jeder fünfte
Befragte hegte zu diesem oder einem späteren Börsentermin Kaufabsichten,
dagegen urteilten vier von fünf Milcherzeugern, dass die Quote für sie
keine Bedeutung mehr habe. Sie haben den für 2015 verbindlich
vorgesehenen Ausstieg aus der Milchquotenreglung damit bereits
vollzogen. (LPD 32/2013)