Mit der Familie auf der Kutsche die Natur genießen

L P D – „Pferde
ziehen!“ – und zwar nicht nur Kutschen, Baumstämme oder Schlitten. Sie ziehen
auch die Menschen in ihren Bann. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, kommen
beide Aspekte dieses Wortspiels bei der Veranstaltung Zugpferd in Luhmühlen vom
20. bis zum 22. September zum Tragen. Ein besonderer Höhepunkt der
Veranstaltung ist der Schauabend am Samstag. Dort wird die Vielfalt der
Freizeitgestaltung mit dem Pferd für jede Generation gezeigt. Unterschiedliche
Pferderassen und Reitweisen und die breiten Einsatzmöglichkeiten des Zugpferdes
verbinden Spitzensport und Breitensport. Konkret werden neben den Deutschen
Meisterschaften der Einspännerfahrer und der Para-Equestrian Fahrer die
Landesmeisterschaften der Zweispänner ausgetragen. Zusätzlich runden Holzrückwettbewerbe
und Traditionsfahren das Konzept ab. Der Eintritt ist am Freitag frei und
beträgt am Sonnabend und Sonntag jeweils neun Euro für Erwachsene und für
Jugendliche von 14 bis 18 Jahren sechs Euro. Inklusive ist dabei ein Stehplatz
für das Schauprogramm am Sonnabend, ein Tribünenplatz kostet fünf Euro
zusätzlich.

Wer bei dieser Veranstaltung auf den Geschmack gekommen ist
und sich selbst mal auf den Kutschbock schwingen möchte, wendet sich am besten
an einen Fahrlehrer mit ausgebildeten Fahrpferden. Dort wird die Basis aus dem
richtigen Anbinden, Verladen und Anspannen mit erfahrenen Pferden gelegt, um
dann mit einem, zwei oder sogar vier Pferden vor der Kutsche am Straßenverkehr
teilzunehmen. „Fahrpferde haben ein sehr gutes Nervenkostüm“, sagt
Mannschaftsweltmeister Rainer Duen. Das Fahren sei deshalb als Teamsport auch
für die ganze Familie gut geeignet. Damit die Sicherheit dabei nicht zu kurz
kommt, bietet er jeweils im Herbst und im Frühjahr Fahrkurse für Teilnehmer ab
12 Jahren an, an deren Ende die Abnahme des Fahrabzeichens steht. Diese Prüfung
gleicht der Führerscheinprüfung und ist Voraussetzung für die Teilnahme am Straßenverkehr.

Trotzdem ist die Zahl der abgelegten Fahrabzeichen seit
Jahren rückläufig. Wurden im Gebiet Weser-Ems 2006 noch 370 Fahrprüfungen
absolviert, waren es im vergangenen Jahr nur noch 226. Fahren als Turniersport wird
dagegen bei der jüngeren Generation in der sogenannten U-25 Klasse immer
beliebter. „Wir konnten erfreulich viele junge engagierte Nachwuchsfahrer zu
den Deutschen Meisterschaften schicken“, sagt Jörg Maier, Geschäftsführer des
Pferdesportverbandes Weser-Ems. Die Zeiten, in denen die Nachwuchsfahrer den
60. Geburtstag schon gefeiert hätten, seien vorbei. (LPD 63/2013)