Prämienkürzungen schwächen den ländlichen Raum

L P D –  Nach einem Beschluss der deutschen Agrarminister sollen zukünftig EU-Fördermittel von den Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe in Förderprogramme für den ländlichen Raum umgeschichtet werden. Den niedersächsischen Bäuerinnen und Bauern werden damit in den kommenden Jahren bis 2020 etwa 140 Mio. Euro in der sogenannten 1. Säule fehlen, gleichzeitig werden ihnen durch die „Greening“-Komponente zusätzliche Umweltleistungen abverlangt. Das Landvolk Niedersachsen erwartet von der Niedersächsische Landesregierung, dass sie den hier gewonnenen Spielraum nutzt und die zur Verfügung stehenden zusätzlichen Mittel ohne Abstriche über entsprechende Förderprogramme in der 2. Säule an die von der Kürzung betroffenen bäuerlichen Familienbetriebe zurückfließen lässt. Die beabsichtigten Kürzungen und Zusatzauflagen schwächen die Landwirtschaft als wichtigen Wirtschaftszweig in den ländlichen Räumen Niedersachsens. Gefragt sind daher nun in der 2. Säule Förderprogramme, die die Höfe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit stärken und auf eine ebenso intensive wie nachhaltige Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen ausgerichtet sind. Diese Kernpunkte hat das Landvolk Niedersachsen jetzt in einer Entschließung verabschiedet, die an die Niedersächsische Landesregierung weitergegeben wird und hier nachgelesen werden kann.

Der Verband weist darauf hin, dass die Landesregierung mit der Umschichtung finanzielle Spielräume für neue Förderansätze zur Entwicklung des ländlichen Raums erhält. Das Land profitiert doppelt, weil hier die Kofinanzierungspflicht aufgehoben ist.

Das Landvolk Niedersachsen sieht die niedersächsische Landwirtschaft vor großen Herausforderungen. Grund dafür sind unter anderem der Klimawandel, die demografische Entwicklung in den ländlichen Räumen, steigende Ansprüche an eine ressourcenschonende Bodennutzung und noch strengere Ansprüche an eine tiergerechte Nutztierhaltung. Extensivierungsprogramme oder überdimensionierte Stallgebäude mit Laufhöfen in der Tierhaltung seien nicht geeignet, auf diese Herausforderungen zu reagieren. Die Betriebsleiter erwarteten ein ausgewogenes Angebot einzel- und überbetrieblicher Fördermaßnahmen. Unter anderem nennt das Landvolk hier die nachhaltige Effizienzsteigerung von Düngung, Pflanzenschutz und Bodenbearbeitung und die emissionsarme Ausbringung von Wirtschaftsdünger sowie die Ausgleichszulage für die Grünlandnutzung in benachteiligten Gebieten. (LPD 92/2013)