Hofläden und Direktvermarkter verzeichnen verstärkt anhaltende Nachfrage
L P D – „Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah!“ Gerade in der Corona-Zeit lässt sich dieser Spruch auf viele Bereiche beziehen. Neben dem Urlaub im eigenen Land wird er natürlich für die Herkunft von Lebensmitteln verwendet. Zunehmend entdecken Verbraucherinnen und Verbraucher regionale Lebensmittel ebenso wie den Einkauf von Produkten im kleinen Laden oder auf dem Wochenmarkt in der Nähe. Hofläden und Direktvermarkter verzeichnen nicht nur ein Umsatzplus, sondern freuen sich noch mehr über neue Kunden, die sie auch häufiger wieder bedienen können, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
„Seit der Corona-Pandemie sind über die Wochen- und Bauernmärkte sowie Hofläden die Umsätze um 20 bis 30 Prozent gestiegen und stagnieren jetzt auf einem höheren Niveau als vor der Corona-Zeit“, berichtet Elke Sandvoss von der Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter. Anfänglich wurden vor allem haltbare Produkte gekauft. „Auch bei uns kam es wie im Lebensmitteleinzelhandel zu Hamsterkäufen. 20 Dosen Wurst auf einen Schlag war Rekord“, berichtet Birgit Saudhof von Birgit’s Bauernladen in Mainzholzen im Weserbergland. Ihr Hofladen liegt direkt an der B 64. Neben 25 Wurstsorten nach Hausmacher Art bietet sie viele regionale Produkte wie Käse, Eier, Marmelade oder Kartoffeln an. Neue Kunden stoppten vor allem in den ersten 14 Tagen, jetzt hat sich das wieder normalisiert. „Die Kunden erkennen, dass alles weiterhin zu bekommen ist“, schildert Birgit Saudhof.
Während einige Direktvermarkter neue Stammkunden bemerken, hadern andere, da ihnen die Gastronomie als Abnehmer für ihre regionalen Produkte und Spezialitäten fehlt. Diese Betriebe haben die finanziellen Hilfsprogramme des Landes in Anspruch genommen und berichten, dass das Geld schnell und unproblematisch innerhalb von drei bis zehn Tagen gezahlt wurde, schildert Elke Sandvoss von den Erfahrungen der Direktvermarkter.
Nun greifen Kunden in den Hofläden verstärkt zu Frischware. Aufgrund des aktuellen Engpasses bei den Saisonkräften zur Pflanz- und anstehenden Erntezeit rechnen die Hofläden mit einem knapperen Angebot bei Obst und Gemüse. Sie hoffen, dass die freiwilligen Kräfte dies auffangen werden, damit Verbraucher weiterhin frische Produkte aus der Region und aus Niedersachsen genießen können. Wo sich der nächste Hofladen befindet, können Interessierte unter www.service-vom-hof.de erfahren. Über die Postleitzahl werden Bauernhöfe mit Hofladen, Verkaufsautomaten, Wochenmärkte, Angebote für die Selbsternte oder Lieferserviceadressen angezeigt. Dem Genuss aus der Region steht dann fast nichts mehr im Weg, denn das Gute liegt so nah. (LPD 34/2020)