Teiche für die Wechselkröte aufgewertet

L P D – Sie steht auf der Roten Liste und gilt in Deutschland als streng zu schützende Art: Die Wechselkröte lebt in Niedersachsen nur an ganz wenigen Stellen. Eine davon liegt nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes in der Nähe der Zuckerfabrik in Schladen im Landkreis Wolfenbüttel. Die Wechselkröte überwintert dort im Überschwemmungsgebiet der Oker und wandert im Frühling zum Laichen an die Rübenerdeabsetzteiche der Zuckerfabrik. Weil die grün gepunktete Kröte in den vergangenen 15 Jahren dort aber immer seltener gesehen wurde, haben die Stiftung Kulturlandpflege und die Nordzucker AG als Grundeigentümer mit Unterstützung  des Naturschutzbundes (NABU) Wolfenbüttel und des Landschaftspflegeverbandes Wolfenbüttel nun acht der 28 ehemaligen Rübenerdeabsetzteiche aufgewertet.

Die Dämme wurden gemäht und abgeschoben, sowie einige Teiche etwa einen halben Me-ter tief ausgebaggert. Zudem wurde das Leitungssystem zwischen den einzelnen Parzellen wieder instand gesetzt, sodass sie kontrolliert mit Wasser gefüllt werden können. „Die Nordzucker hat sich dazu verpflichtet, das Wasser auf den ausgedienten Teichen zu halten“, sagt Dr. Felix Czapla, Wasserschutzbeauftragter der Nordzucker. Er betont das gute Miteinander zwischen Grundeigentümern, Landwirten und Naturschützern bei dem Projekt. „Ohne Akteure und Geld hilft der beste Schutzstatus nichts“, verdeutlicht auch Peter Zanini, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandpflege. Die Stiftung hat sich der Pflege der von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft zum Auftrag gemacht.

Die Maßnahmen an den ausgewählten Teichen gelten hauptsächlich der Wechselkröte, die sich in spärlicher Vegetation am wohlsten fühlt. Die Vielschichtigkeit des gesamten Biotops kommt aber auch den rastenden Watvögeln zugute, die sich im Frühjahr und Herbst auf den Schlammflächen ausruhen. „Ohne die Versorgung mit Rübenschlammwasser, wären die Teiche für die Watvögel weniger interessant“, sagt Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege. So seien dort von den Ornithologen des NABU in den vergangenen Jahren bereits 36 verschiedene Watvogel-Arten beobachtet worden. (LPD 18/2013)