Wintergetreide erwacht und braucht Nährstoffe

Wintergetreide erwacht und braucht Nährstoffe - Foto: Landpixel
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L P D – Das Wintergetreide erwacht langsam aus der Vegetationsruhe, steigende Temperaturen und vor allem längere Tage bringen Leben in die Pflanzen. Wenn der Monat März zu Ende geht, sind Tag und Nacht in Deutschland etwa gleich lang. Für das Wintergetreide fällt damit das Startsignal, aus der Winterpause zu erwachen, Stickstoff aufzunehmen und zu wachsen. Innerhalb weniger Tage verlieren die Pflanzen ihre Frost-Toleranz, Gefahr geht nun von Kahlfrösten aus. Je früher der Winterweizen in die vegetative Phase übergeht, desto größer ist die Sorge vor der sogenannten Auswinterung, schreibt der Landvolk-Pressedienst. In diesem Jahr sind die Landwirte mit den Winterweizenbeständen recht zufrieden. Die Frostperiode im Januar stellte kein Risiko dar, auch wenn die schützende Schneedecke fehlte.

„Die Pflanzen bestocken sich für einen optimalen Pflanzenbestand. Die Haupttriebe und stabile  Seitentriebe tragen im Sommer eine Ähre. Wenn zu viel Kraft für das Längenwachstum verbraucht wird, bilden sich weniger Seitentriebe. Für die Standfestigkeit und den Ertrag werden die Pflanzen kurz gehalten“, erklärt Jürgen Hirschfeld. Der Landwirt aus Seesen ist froh über den Regen, da der Winter relativ trocken gewesen sei. Neben ausreichendem Wasser braucht der Weizen jetzt Stickstoff für die Ertragsbildung. Hinter der Bedarfsberechnung stehen Abwägungen und Fakten. Sorte, Standort, Witterung und Ertragserwartung werden in die komplexe Berechnung einbezogen.

Auf 5,34 Mio. Hektar Ackerland haben die deutschen Bauern im Herbst Winterweizen, -gerste, -roggen und Wintermenggetreide ausgesät, damit bleibt die Fläche zum Vorjahr nahezu konstant, meldet das Statistische Bundesamt nach noch vorläufigen Schätzungen. Die bedeutendste Getreideart in Deutschland ist der Winterweizen. Er wächst nahezu unverändert auf 3,15 Mio. Hektar. In Niedersachsen wird Winterweizen auf über 400.000 Hektar angebaut. Er ist das wichtigste Brotgetreide, mit einer Anbaufläche von unter 5.000 Hektar ist er als Sommergetreide kaum erwähnenswert. Wintergerste wird auf über 140.000 Hektar angebaut und zumeist über den Futtertrog verwertet. Der Anbau von Sommergerste belief sich 2014 auf über 36.000 Hektar, 25.000 Hektar davon liefern als Braugerste einen Rohstoff für die Bierproduktion. (LPD 19/2017)