Zum Erntedank aus gutem Grund dankbar sein

Zum Erntedank aus gutem Grund dankbar sein -

L P D – Das Innehalten am Ende eines immer noch arbeitsreichen Jahres bleibt für Bäuerinnen und Bauern selbstverständlich. Nach dem witterungsbedingt schwierigen Jahr 2017 gilt dies umso mehr. Der Witterungsverlauf hat erneut Grenzen aufgezeigt, obwohl der biologisch-technische Fortschritt die schlimmsten Ertragsdepressionen verhindert, schreibt Landvolkpräsident Werner Hilse in der Fachzeitschrift Land & Forst zum Erntedank-Tag am 1. Oktober. Verbraucherinnen und Verbraucher lädt er ein, in diesen Dank einzustimmen, sind doch Läden und Märkte stets wohl sortiert und gut gefüllt. Das trifft leider längst nicht in allen Regionen der Erde zu. Umso mehr gilt auch heute die christliche Tradition des Teilens. Die Zahl der Hungernden hat sich weltweit nach neuesten Daten der Landwirtschaftsorganisation FAO wieder erhöht. Gewaltkonflikte und die Folgen des Klimawandels werden als Ursache genannt. Wir Deutschen dürfen daher aus gutem Grund auch für unsere demokratische Verfassung, die uns ein Leben in Frieden sichert, dankbar sein, schreibt Hilse weiter. Auch hierzulande haben die Landwirte die Auswirkungen von Extremwetterlagen zu spüren bekommen. Trotz Trockenheit und Frost im Frühjahr sowie Dauerregen im Sommer muss Niemand darum bangen, nicht satt werden zu können: Wir leben in einer klimatischen Gunstregion. Dieses Geschenk sieht der Landvolkpräsident zugleich als Ansporn, den anvertrauten Boden sorgsam zu nutzen, zu pflegen und seine Fruchtbarkeit zu mehren. Die stetig wachsende Weltbevölkerung erfordert Anstrengungen, um die in anderen Klimazonen zu beobachtenden Ertragsdepressionen ausgleichen zu können. Hier sind auch die niedersächsischen Landwirte nach Darstellung Hilses in eine globale Solidarität eingebunden.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, heißt es in der Bibel. Bäuerinnen und Bauern kümmern sich heute um Vieles mehr. Biodiversität ist für sie kein leeres Versprechen, sondern echte Verpflichtung. Die Einhaltung von sogenannten Greeningmaßnahmen, wie auch das Erstellen von Blühstreifen, Saumbiotopen, Lerchenfenstern sind nur einige Beispiele für die zahllosen freiwilligen Angebote zur Verbesserung der Artenvielfalt, das sind öffentliche Leistungen. Landwirtschaft bleibt weiter ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, in unseren Dörfern wird sehr selbstverständlich eine echte Willkommenskultur gelebt. Das alles sind überzeugende Beispiele für den weit gespannten Bogen der Multifunktionalität, den bäuerlichen Betriebe und der ländliche Raum bieten. Landwirtschaft bleibt bei alledem ein wichtiger Wirtschaftszweig abseits der Ballungsgebiete, die Höfe sind zugleich Kristallisationspunkte in den Dörfern. Gemeinsam mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern wollen Bäuerinnen und Bauern daher am Erntedank-Tag innehalten und um den Segen Gottes für ihre Arbeit  bitten. (LPD 73/2017)