Saisonale Arbeiten in der Landwirtschaft erfordern weiteres Standbein
L P D – Maschinenringe und Lohnunternehmen sind nicht nur wichtige Arbeitspartner für die Landwirtschaft, sondern auch für so manchen Landwirt in der arbeitsärmeren Winterzeit ein wichtiger Arbeitgeber. Die Bauern erfüllen dann oftmals Arbeiten für Firmen und Kommunen und übernehmen den Kehr- oder Winterdienst, die Grünpflege oder die Außenreinigung von Gebäuden. Bundesweit bietet nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes etwa jedes dritte Lohnunternehmen oder jeder dritte Maschinenring Dienstleistungen außerhalb des klassischen landwirtschaftlichen Geschäftes an, Tendenz steigend.
Als Arbeitspartner nutzen Landwirte die Leistungen von Maschinenringen und Lohnunternehmen und lassen beispielsweise mit modernsten Maschinen den Acker bearbeiten oder die Ernte einbringen. Die Investition in neue Landtechnikgeräte übersteigt häufig das Investitionsbudget eines einzelnen Landwirts, daher haben sich der Zusammenschluss und das gemeinsame Nutzen der Geräte bewährt. „So wird nach neusten Methoden gewirtschaftet, und die Maschinen sind optimal ausgelastet“, erklärt Julia Guttulsröd vom Bundesverband Lohnunternehmen (BLU). Die Zeitschrift „Lohnunternehmen“ hat im Zuge eines Trend-Reports 100 Lohnunternehmer, die nicht-landwirtschaftliche Arbeiten durchführen, detaillierter befragt. Auch bei den 550 Mitgliedern des BLU in Niedersachsen sind Landwirte dabei, die ganzjährig außerhalb der Landwirtschaft beispielsweise im Hoch- oder Tiefbau tätig sind. „Wir sind bestrebt, die Arbeitsplätze ganzjährig zu besetzen. Der Trend geht dahin, außerhalb der Landwirtschaft zusätzliche Betätigungsfelder zu suchen“, schildert Guttulsröd. Industrie und Landwirtschaft sind mit 60 Prozent die häufigsten Auftraggeber. Von den Gemeinden kommen fast 30 Prozent der Aufträge, aber auch Privatleute nehmen mit elf Prozent immer öfter die Dienstleistungen von Lohnunternehmen und Maschinenringen in Anspruch. Zu den Hauptaufgaben gehören Baumfällungen und Gehölzpflege, Winterdienst und Erdbewegung, gefolgt von Grünflächenpflege, Transportarbeiten, Wege- und Tiefbau oder Solaranlagenreinigung. Für manches Lohnunternehmen macht dieser Bereich 30 Prozent des Umsatzes aus. Gegenwärtig registrieren 78 der 100 Befragten in diesem Geschäftsfeld ein stabiles Niveau, 20 Prozent verzeichnen ein Wachstum und nur zwei Prozent einen Rückgang. Für die Zukunft rechnen 33 der befragten Lohnunternehmer hier mit steigender Nachfrage, 62 mit konstantem Umsatz und nur fünf mit einem Rückgang „Gerade besondere Dienstleister sind gefragt, wie zum Beispiel der Schwimmbagger, der zur Aufbereitung der Teiche nötig ist“, führt Julia Guttulsröd aus. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre haben die Lohnunternehmen pro Betrieb jährlich rund 75.000 Euro in neue Technik für das Geschäftsfeld nicht-landwirtschaftliche Dienstleistungen investiert, untermauert die Umfrage den Trend der Lohnunternehmen zu den außerlandwirtschaftlichen Standbeinen. (LPD 20/2020)