Zum internationalen Tag des Waldes warnen sie vor Schäden nach Extremwetter
L P D – „Wälder und Biodiversität“ lautet das Motto des diesjährigen Internationalen Tag der Wälder, der am 21. März stattfindet. Rund zwei Millionen Waldeigentümer machen an diesem Tag darauf aufmerksam, dass sie mit ihrer Waldpflege dafür sorgen, dass der Wald ein Lebensraum für vielzählige Tier- und Pflanzenarten ist. „Die Vielfalt der Waldeigentümer ist eine zentrale Voraussetzung für Biodiversität in den Wäldern, sie sorgen mit dem Waldumbau für stabile und vielfältige Wälder“, sagt Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen anlässlich des Internationalen Tag der Wälder.
Die Waldeigentümer in Deutschland nehmen diesen Tag auch zum Anlass, um den aktuellen Zustand der Wälder zu zeigen. Die Wetterextreme der vergangenen zwei Jahre haben den Wäldern stark zugesetzt und bei Nadel- und Laubbäumen gleichermaßen große Schäden angerichtet. „Große Teile unserer Wälder sind in Gefahr, wir haben in Niedersachsen schwere Schäden mit circa 4,5 Mio. Festmetern (fm) insbesondere bei Fichten“, sagt Leben. Ende Februar hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aktuelle Zahlen zu den Schäden veröffentlicht. Danach geht das Ministerium für das gesamte Bundesgebiet von einem Schadholzanteil von rund 160 Millionen fm und von einer Schadfläche in einer Höhe von 245.000 Hektar aus, die wieder bewaldet werden muss.
Die Auswirkungen der jüngsten Wetterextreme führen dazu, dass auch Tier- und Pflanzenarten leiden. „Bund und Länder müssen dafür sorgen, dass die finanzielle Unterstützung jetzt schnell zu den Waldbesitzern gelangt, damit diese so ihre Wälder stabilisieren und den Waldumbau klimagerecht vorantreiben können“, fordert der Waldbesitzerverbandpräsident. 800 Millionen Euro hatte die Bundesregierung den Waldbesitzern zugesichert. Doch damit das Geld an die Basis kommt, müsse beispielsweise die Antragstellung vereinfacht, die Deckelung forstlicher Zusammenschlüsse abgeschafft und eine schnelle Notifizierung in Brüssel erreicht werden. „Schnelles Handeln ist erforderlich, um die zerstörten Flächen mit klimaresilienten Baumarten aufzuforsten. Wir haben keine Zeit zu verlieren“, fordert Leben.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat vor kurzem ein Vogelmonitoring für Deutschland mit dem Ergebnis veröffentlicht, dass auf Wiese und Acker der Vogelschwund anhalte, im Wald hingegen die Bestände wachsen. Zwischen 2005 und 2016 kamen rund eineinhalb Millionen Waldvögel hinzu. Wälder, die älter und strukturreicher sind, bieten ein vielfältiges Angebot an Nahrung, Deckung und Brutmöglichkeiten, zeigt der Bericht des BfN die positive Entwicklung der Wälder bis zu den jüngsten Wetterextremen. „Dies ist ein positiver Beleg für steigende biologische Vielfalt im Wald“, erklärt Leben abschließend. (LPD 21/2020)