Bundesweiter „Tag der Weidetierhaltung“ mit Aktionen auch in Niedersachsen
L P D – Am Sonntag, 4. September 2022, öffnen von 10.30 bis 17 Uhr zahlreiche Weidetierhalter in ganz Deutschland ihre Betriebe für Besucherinnen und Besucher. „Die Weidetierhalter wollen Tierfreunden und vor allem Städtern zeigen, was Tierhaltung mit Schaf, Rind und Pferd auf Weiden für Tierwohl, artgerechte Haltung und Erhalt der Artenvielfalt und unserer Kulturlandschaft bedeutet“, erklärt Initiator Wendelin Schmücker, selbst Schäfer und Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.
„Leider steht diese Form der Tierhaltung unter enormen Druck“, so Schmücker. Durch das unkontrollierte Populationswachstum der Wölfe in der Kulturlandschaft sähen sich immer mehr Weidetierhalter in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Es sei erschütternd zu sehen, wie die Politik Weidetierhaltung lobt und Tierwohl nach vorne bringt, und gleichzeitig das durch Wölfe verursachte Leid im ländlichen Raum billigt.
„Viele von uns Weidetierhaltern wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll“, erklärt der Schäfer. „Allein in Deutschland leben zurzeit zweitausendfünfhundert Wölfe – nachdem vor zwanzig Jahren erstmals wieder ein Wolf gesichtet wurde.“ Vor diesem Hintergrund haben die Weidehalter Forderungen an die Politik formuliert, die auch beim Aktionstag am 4. September thematisiert werden sollen. Schmücker: „Der Wolf mag seine Existenzberechtigung in definierten Naturschutzräumen suchen und finden. Landstriche mit traditioneller Weidetierhaltung in der Nähe menschlicher Siedlungen dürfen nicht dazu zählen.“
Am Aktionstag wollen die Weidetierhalter mit möglichst vielen Bürgern – und auch Politikern – ins Gespräch kommen. Mehr zur Veranstaltung und den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind zu finden unter https://www.wir-lieben-schafe.com/aktionstag-tag-der-offenen-weide/. In Niedersachsen ist zum Beispiel Familie Studtmann aus Amelinghausen dabei. Zum Programm gehören ein Vortrag zum Wolfsmonitoring Niedersachsen, der Film „Schäfer müsste man sein!“ und auch eine Märchenstunde für Kinder.
Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung hat sich zum Ziel gesetzt, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären – ob nun im aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder zum Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Schafhalter durch Geld oder Sachzuwendungen. (LPD 66/2022)