Der Landwirtschaftliche Hauptverein ist einer der ältesten Bauernverbände Deutschlands
L P D – Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland (LHV) feiert jetzt sein 175-jähriges Bestehen. „Seit seiner Gründung im Jahr 1849 hat der Verein nicht nur die Interessen der ostfriesischen Landwirte vertreten, sondern auch bedeutende Beiträge zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der Region geleistet“, heißt es in der Festschrift des LHV. Der Hauptverein ist einer der ältesten noch bestehenden Bauernverbände in Deutschland und mit mehr 5.300 Mitgliedern einer größten selbstständigen Bezirksverbände im Landesbauernverband Niedersachsen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Gegründet wurde der Verein mit 21 Mitgliedern; die frühen Jahre waren durch die Förderung der landwirtschaftlichen Bildung und der Tierzucht geprägt. Im Jahr 1878 gründete der Verein das „Ostfriesische Rinderherdbuch“, 1883 folgte die Gründung des Vereins Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOSt). Trotz der politischen Veränderungen, wie der Überführung in den Reichsnährstand 1933 und der Wiedergründung 1948, behielt der LHV seine Selbstständigkeit und seinen Einfluss auf die regionale Landwirtschaft. Im Lauf der Zeit hat sich die Palette von Dienstleistungen deutlich verbreitert und immer wieder verändert. Heute gehört die Rechtsberatung, Vertretung gegenüber Behörden und Gerichten oder Beratung in Fragen der Altersversorgung, Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung zur Arbeit im Verband dazu.
Der geschäftsführende Vorstand leitet das Unternehmen mit mittlerweile 200 Mitarbeitenden und ist vor allem auch das Sprachrohr der ostfriesischen Landwirtinnen und Landwirte. Der Verein steht in engem Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. „Diese Arbeit ist besonders wichtig angesichts der aktuellen Herausforderungen wie den Auswirkungen des Klimawandels, der Energiewende und der Wiedervernässung von Moorböden“, bekräftigt Manfred Tannen, der seit 2018 Präsident des LHV ist. „Es gilt, Kompromisse zwischen verschiedenen Interessengruppen zu finden.“ Ein gutes Beispiel sei der „Niedersächsische Weg“, an dem Umwelt- und Bauernverbände sowie die Landesregierung beteiligt sind, um praktikable Lösungen für mehr Naturschutz und eine zukunftsorientierte Landwirtschaft zu finden.
Das Landvolk Niedersachsen gratuliert dem LHV zum 175-jährigen Bestehen. „Die Ostfriesinnen und Ostfriesen sind immer vorne dabei, wenn es darum geht, die Interessen der Landwirtschaft zu verteidigen“, sagt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies. Dies sei bei den Bauernprotesten im Winter 2023/24 wieder deutlich zu sehen gewesen und zuvor auch schon bei der mehrjährigen Aktionsreihe gegen die geplante Überregulierung aus Brüssel, die durch ein breites Bündnis aus dem ländlichen Raum schließlich unsinnige Verordnungen wie die Sustainable Use Regulation (SUR) verhindert hat. „Das ist ein sehr großer Erfolg. Dass unsere Forderungen gehört und in Europa umgesetzt wurden, war auch ein Verdienst hartnäckiger LHV-Mitglieder“, führt Hennies aus. „Das Engagement des Vereins strahlt weit über die Gebietsgrenzen hinaus; der Einsatz für den Berufsstand ist deutlich sichtbar. Damit ist der LHV auch Vorbild und Impulsgeber.“ (LPD 43/2024)