Bock auf modernen Ackerbau

Bock auf modernen Ackerbau - Mehr als der kleinste gemeinsame Nenner:(v. l.) Michael Reininger (DRV)
Mehr als der kleinste gemeinsame Nenner:(v. l.) Michael Reininger (DRV)

Zukunftsstrategie Die führenden Agrarverbände eröffnen mit einem eigenen Konzept die Diskussion um die vom Bund angekündigte Ackerbaustrategie. Sie sehen acht Kernziele und 18 konkrete Ansätze künftiger Landbewirtschaftung.
Eine Zukunftsstrategie für den Ackerbau haben die im Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft (ZDL) vertretenen Verbände vorgelegt. Mit dieser Strategie leiste man einen aktiven Beitrag zur Debatte um die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft, heißt es in dem gemeinsamen Papier.
Das Neue daran fasste DBV-Präsident Joachim Rukwied am Montag in Berlin so zusammen: „Fünf Verbände haben sich an einen Tisch gesetzt und sich auf eine Strategie geeinigt. Wir haben ein Handbuch erarbeitet und die Ziele mit den Lösungen aufgeschrieben.“

Teil der Problemlösung
Rukwied geht davon aus, dass die gemeinsame Strategie der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um die Weiterentwicklung der Landwirtschaft neuen Schub verleihen wird. DLG-Präsident Hubertus Paetow ergänzte: „Neu ist, dass die Branche sagt, wir haben Bock, uns zur Lösung des Problems zu machen.“
Neben dem Deutschen Bauernverband (DBV) und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sind der Deutschen Raiffeisenverband (DRV), der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) und der Zentralverband Gartenbau (ZVG) beteiligt. Drei Ziele für die Betriebe stehen demnach im Fokus:

  • Erhalt der Wirtschaftlichkeit,
  • Ressourcenschonung,
  • gesellschaftliche Akzeptanz.

Landbewirtschaftung müsse moderner, effizienter und nachhaltiger werden, heißt es in der Erklärung. „Eine breit angelegte Strategie auf wissenschaftlicher Basis, mit politischer Unterstützung und gesellschaftlicher Akzeptanz“ sei nötig, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden, betonte Rukwied. Landwirte dürften Zielkonflikten nicht allein ausgeliefert sein. Eine große Herausforderung sehen die Verbände darin, die Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen, die Fruchtbarkeit der Böden zu erhalten und gleichzeitig die Biodiversität zu fördern.

Integrierter Pflanzenbau
18 konkrete Maßnahmen sollen dafür den „Instrumentenkasten“ bilden. Dazu gehört, den Humusgehalt der Böden zu erhalten und zu steigern, Fruchtfolgen vielfältig zu gestalten sowie Böden schonend zu bearbeiten. Ebenso stehen die Sicherung und Erweiterung des Spektrums von Wirkstoffgruppen für den Pflanzenschutz sowie die Sortenwahl und Züchtung auf der Liste.
„Leitbild des Handelns ist der Integrierte Pflanzenbau, den wir um die verantwortungsvolle Nutzung moderner Technologien erweitern“, so Hubertus Paetow. Grundvoraussetzung dafür seien wissenschaftlich gewonnene Antworten auf die komplexen Herausforderungen aus Produktion, Umwelt und Gesellschaft. VLK-Präsident Gerhard Schwetje betonte ausdrücklich, dass Forschungsergebnisse in die Arbeit der Landwirte einfließen müssen, um diese Ziele zu erreichen. „Praxisorientierte Forschung zusammen mit Wissenstransfer über Bildung und Beratung, und damit sach- und fachkundige Betriebsleiter sind die Schlüsselfaktoren zur nachhaltigen Entwicklung des Ackerbaus.“
PI/AgE/red