Info: Milch/Rind
Nach Einschätzung des Pflanzenschutzsamtes (PSA) sind derzeit etwa 150.000 ha Dauergrünland in Niedersachsen mehr oder weniger stark von einer explosionsartigen Entwicklung der Mäusepopulation betroffen. Hinzu kommen punktuell insbesondere auf Moorflächen eine gravierende Belastung mit Tipula-Larven (sofern denen noch Graswurzeln im Frühjahr übrigbleiben). Hintergrund sind die beiden sehr trockenen Jahre. Der Schaden geht auf mehreren zehntausend Hektar bereits in den Bereich von Totalverlusten, schon im letzten Herbst haben einige Betriebe deshalb Neueinsaaten vorgenommen. Auf den übrigen Flächen ist ungewiss, wie stark die Beeinträchtigung fortschreitet, der Höhepunkt der Populationsentwicklung ist lt. PSA noch nicht generell erreicht. Dort wo es nichts mehr zu fressen gibt, wird es aber voraussichtlich in Kürze zu einem Zusammenbruch der Mäusepopulation kommen. Ob die Witterung hier noch einmal Nachschub verleiht, ist derzeit mehr als ungewiß. Hinzu kommt, dass ein erheblicher Teil der Flächen in Natura 2000-Gebieten gelegen ist, in denen mit Argusaugen die Grünlandbewirtschaftung der Landwirte sowohl durch den behördlichen als auch ehrenamtlichen Naturschutz überwacht wird.
Aufgrund der dramatischen Situation fordert das Landvolk aktuell dringend politische Rückendeckung für eine unbürokratische Grünlanderneuerung in Schutzgebieten von höchster Stelle aus den Ministerien ein. Es ist bereits jetzt abzusehen, dass Betriebe durch den massiven Befall eines großen Anteils Ihrer Flächen existensbedroht sind. Deshalb fordert das Landvolk , dass für diese Betriebe schnellstmöglich Maßnahmen zur Rettung der Existenz auf Landesebene abzustimmen und einzuleiten sind.