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Veranstaltung abgesagt!

Niedersachsens Landjugend feiert ihr 70-Jähriges in Verden

L P D – Die Niedersächsische Landjugend feiert Jubiläum: Am 4. Juli 1950 wurde der Verband in einer Kneipe in Hannovers Innenstadt aus der Taufe gehoben, für den 21. März lädt der Verband zur großen Jubiläumsfeier in den Niedersachsenhof nach Verden. „Wir wollen mit unseren Gästen, darunter viele Ehemalige, Begleiter und Freunde der Landjugend feiern“, freuen sich die derzeitigen Vorsitzenden Erja Söhl und Jan Hägerling. Als ein Höhepunkt des Abends gilt das Theaterstück „Undercover in Gummistiefeln“, das auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin mit seiner Premiere auf ein begeistertes Publikum stieß. Und damit ist auch ein großes Plus der Landjugendarbeit angesprochen: Kreativität und musische Bildung sind ebenso wichtige Bausteine wie politische oder gesellschaftspolitische Statements. „Landjugendarbeit deckt viele Facetten ab und bringt Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Gruppen auf dem Lande zusammen“, betonen Söhl und Hägerling. Ganz bewusst setzt die NLJ auf Traditionen, lässt sich davon aber das Gespür für zukunftsweisende Trends nicht vernebeln.

In den Anfangsjahren stand die Bildung im Mittelpunkt, die Landjugendgruppen organisierten Arbeitskreise, um ihre Meinung zu artikulieren. Diese wurden im Laufe der Jahre von Projektteams abgelöst. Das Landesmusische Fest, das sogenannte LaMuFe, wurde in den 1980er Jahren erstmals organisiert und hat von seiner Anziehungskraft nichts verloren. 1995 kam die 72-Stunden-Aktion hinzu, ein beeindruckendes Beispiel für gesellschaftliches Engagement. Der ehemalige Landjugendliche Jürgen Hirschfeld, später Vorsitzender des Bauernverbandes Braunschweiger Land, bescheinigt der Landjugend Spontanität, Kritikfähigkeit und Weitblick. So wirkt das 1986 begründete Entwicklungsprojekt in Ghana bis heute fort. Almut Broihan, einst im Bundesvorstand der Landjugend aktiv, hebt das frühe Gespür für gesellschaftliche Trends hervor, zum Beispiel sind paritätisch besetzte Vorstände in dem Jugendverband lang gelebte Praxis. Und der ehemalige Bundesvorsitzende Rudolf Meyer erinnert sich an den direkten Zugang zu aktuellen politischen Themen und Akteuren in Politik und Gesellschaft, den das Engagement für die Landjugend ermöglichte. Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke würdigt in seinem Grußwort zur Chronik anlässlich des 70. Geburtstages die kritischen Zwischenrufe der Jugend, sie werden im Landvolk gemeinschaftlich ausdiskutiert, um das verbindende Element zu finden und zu gemeinschaftlichen Lösungen zu kommen. Mehr über die Niedersächsische Landjugend unter www.nlj.de. (LPD 18/2020)