ZJEN wehrt Eingriffe in das Grundeigentum ab

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ZJEN-Präsident Heiner Ehlen zum Wolf: jetzt ist die Politik am Zuge

L P D – Als kompetenter und starker Anwalt der Eigentümerrechte hat sich der Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN) in knapp 25 Jahren einen Namen gemacht. Die Eingriffe in das Eigentum standen auch bei der Mitgliederversammlung (heute am 28.11.) in Bad Fallingbostel ganz oben auf der Tagesordnung. ZJEN-Präsident Heiner Ehlen verwahrte sich entschieden gegen Eingriffe in das Jagdausübungsrecht: „Es greift in das Nutzungsrecht der Grundeigentümer ein“. Mit diesen Worten lehnte er unter anderem die Einschränkung der Jagdzeiten sowie die Beschränkung der Jagd in Schutzgebieten ab und forderte massiv ein Wolfsmanagement ein. Sein Normenkontrollverfahren wegen der Einschränkung der Jagdzeiten habe der Verband „ruhend“ gestellt und hoffe, auf dem politischen Weg eine Rückkehr zu den alten Jagdzeiten zu erreichen. „Darin sieht Ehlen einen „fairen und richtigen Schritt“. Vehement fordert er eine Bejagung verschiedener Gänsearten. Die Population sei stark gestiegen und verkrafte eine maßvolle Bejagung. Ansonsten seien den Landwirten, auf deren Flächen die Gänse von November bis Mai im Küstenraum und an den großen Flussläufen überwintern, die Hände gebunden. „Sie können die Tiere nicht wirkungsvoll vergrämen“, bedauerte Ehlen. Analog setzt er sich auch für eine Bejagung invasiver Arten wie Nutria, Bisam, Waschbär oder Nilgans ein. „Verbote dürfen nicht enger gefasst werden als notwendig“, macht sich Ehlen für die Nutzung vorhandener Spielräume stark. Sehr deutlich fiel die Kritik zum Umgang mit dem Wolf aus: „Wir müssen mit den bisherigen Tabus brechen“, sagte Ehlen und richtete sich damit an Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. Der ZJEN-Präsident bezeichnete es als eine Frage der Zeit, bis sich der Wolf im Jagdrecht wiederfinde. Die Politik dürfe aber nicht abwarten, bis die Weidetierhalter entnervt aufgegeben hätten. Das „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“, in dem alle Weidetierhalter organisiert sind, habe Ideen für einen neuen Umgang mit dem Wolf vorgelegt, „nun ist die Politik am Zuge“, sagte Ehlen.

Diese Themen sollte auch Gastredner Olaf Lies als Gastredner der Veranstaltung aufgreifen. Darüber hinaus verwies Ehlen auf die Erfolge des ZJEN gemeinsam mit der Stiftung Kulturlandpflege zu Naturschutz und Kulturlandpflege, die in Kooperation mit den Grundeigentümern umgesetzt wurden. Mehr als 240 Naturschutzprojekte betreut die Stiftung seit ihrer Gründung vor gut 20 Jahren. Mit F.R.A.N.Z und FABiAN sind aktuell zwei Leuchtturmprojekte hinzugekommen, die für Biotopvernetzung und Artenvielfalt in der Agrarlandschaft stehen. Der ZJEN vertritt 270.000 Grundeigentümer mit mehr als 2,17 Mio. Hektar bejagbarer Fläche in Niedersachsen – und bald soll es eine Kooperation mit den Fischereigenossenschaften geben. (LPD 89/2019)